Der Begriff "Prehabilitation" steht für die Erlangung von Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer vor der eigentlichen Operation z.B. der Entfernung eines Speiseröhren- oder Magentumors und inzwischen auch zunehmend vor einer Chemo- und/oder Strahlentherapie.
Insbesondere Patienten mit einer unzureichenden körperlichen Fitness profitieren im Vorfeld von einer Verbesserung der Körperfunktionen, um während bzw. nach der Operation ein möglichst hohes Maß an körperlicher Leistungs- und Funktionsfähigkeit aufweisen zu können. Der Operationserfolg kann verbessert werden mit weniger Komplikationen, besserer Lungenfunktion und auch geringerer Verweildauer, wenn die Patienten die Zeit vor dem operativen Eingriff entsprechend nutzen können. Die Erhaltung und Verbesserung der Fitness sowie eine möglichst ausgewogene Ernährung und ein Verzicht auf Nikotin und Alkohol werden von den Medizinern als internationaler Standard angesehen.
Darüber hinausgehende, individuell auf den Patienten zugeschnittene, aufwändige Trainingsprogramme sind dagegen (noch) kein Standard.
Vor einer Chemotherapie können Maßnahmen zur Verbesserung des Stoffwechsels und Stärkung des Immunsystems erwogen und integriert werden. In diesem Zusammenhang sollte auch die Komplementärmedizin als Ergänzung zur Standardtherapie erwähnt werden. Hier kommen u.a. diverse Enzympräparate und das Spurenelement Selen als unterstützende (adjuvante) Therapie sowie speziell in der Nachsorge die Mistelextrakte zur Anwendung.
Psychotherapeutische Gespräche können natürlich einen weiteren, wichtigen Baustein für den Behandlungs- bzw. Operationserfolg darstellen. Im Bereich der Krebserkrankungen gibt es die spezielle Psychoonkologie, die die mit der Erkrankung verbundenen Auswirkungen und Belastungen behandelt. Hier geht es beispielsweise um die Frage, welche Faktoren in der Psyche und auch im sozialen Umfeld den Krankheitsverlauf positiv oder negativ beeinflussen können. Dementsprechend gilt es dann, diese Seiten entsprechend zu fördern oder zu vermindern, um Einfluß auf das Erleben und die Bewältigung der Erkrankung zu nehmen.