Anschlussheilbehandlung in der Reha-Klinik
Im Anschluss an eine Operation mit Entfernung der Speiseröhre oder des Magens (und eventueller weiterer Chemotherapie) erfolgt eine sogenannte Anschlussheilbehandlung (AHB) als medizinische Rehabilitationsmaßnahme, die als erster Schritt zur Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit des Patienten für die spätere Wiedereingliederung in das berufliche und gesellschaftliche Leben vorgesehen ist.
Medizinische Nachsorge
Nachsorgestrategien beim Speiseröhrenkarzinom
Nach einer Operation eines Speiseröhrenkarzinoms wird der Patient in die Tumornachsorge der Chirurgischen Klinik eingebunden.
Die Nachsorgetermine sind im 1. Jahr nach der Operation alle drei Monate, im 2. Jahr alle sechs Monate und vom 3. Jahr bis zum 6. Jahr nach der Operation einmal jährlich. Nach sechs Jahren ist die Tumornachsorge in der Klinik abgeschlossen. Danach wird eine weitere jährliche Kontrolle durch den Hausarzt empfohlen.
Körperliche Aktivitäten/Physiotherapie/OTT
Was muss ich nach der Operation bezüglich körperlicher Aktivitäten beachten ?
Sie sollten das Heben von schweren Gegenständen wie Koffer, Einkaufstaschen oder Getränkekisten vermeiden. Erlaubt sind Lasten bis zu 5 kg in den ersten 4 Monaten. Bitte verteilen Sie die Gewichte auf beide Seiten oder durch beidhändiges Tragen.
Schützen Sie Ihren operierten Bereich vor äußeren Gefahren, die zu Verletzungen führen könnten. Dazu gehören beispielsweise Ansammlungen von größeren Menschenmengen (Konzerte, Kirmes, Weihnachtsmärkte etc.), Stürze auf unebenen Wegen oder bei Glatteis sowie die Ausübung sämtlicher Sportarten mit Ballkontakt, gegnerischem Kontakt usw.
Medikamentöse Therapie
Nach einer Operation wird die Einnahme bestimmter Arzneimittel notwendig und bei etwaigen Komplikationen, Verdauungsbeschwerden oder Mangelerscheinungen stehen noch weitere Substanzen zur Verfügung.
Bei den aufgeführten Therapeutika handelt es sich sowohl um verschreibungspflichtige als auch um freiverkäufliche/ nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel.
Die Ernährung
Mangelernährung / Ernährungstherapie vor und nach der Behandlung / Empfehlungen
Ein großer Teil (ca. 60-80%) der Patienten mit Karzinomen der Speiseröhre oder des Magens weisen Mangelernährung auf. Eine schwere Mangelernährung liegt vor, wenn Sie in den letzten 6 Monaten viel Gewicht verloren haben (mehr als 10% Ihres Körpergewichts) oder wenn Sie untergewichtig sind und einen Body-Mass- Index (BMI) von unter 18,5 errechnet haben. Der BMI wird am Ende dieses Beitrags noch genau definiert.
Die Ursachen hierfür sind vielfältig und können etwa hervorgerufen sein durch verminderte Nahrungsaufnahme (Schluckproblematik), Appetitlosigkeit, Schleimhautentzündungen nach Chemotherapie bzw. Bestrahlung oder Resorptionsstörungen. Auch die Aufnahme bestimmter Vitamine und Mineralstoffe kann erschwert werden. Hinzu kommt ein gesteigerter Energieverbrauch infolge von Stoffwechselveränderungen.
Gastrointestinale Beschwerden
Dumpingsyndrom:
Nach der Operation kann ein sogenanntes Dumpingsyndrom auftreten: Der Speisebrei gelangt dann zu schnell in den Dünndarm. Das betrifft jedoch in erster Linie die gastrektomierten Patienten. (Patienten, bei denen der Magen komplett entfernt wurde)
Dabei kann es einerseits während oder unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme zu unangenehmem Völlegefühl, spontanem Durchfall, verbunden mit teilweise heftigen Schmerzen, Schweißausbrüchen und Zittern kommen. Hier spricht man vom Frühdumpingsyndrom. Wenn Sie diese Beschwerden verspüren, sollten Sie sich zunächst hinlegen. Achten Sie darauf, dass der Oberkörper dabei hochgelagert ist.
Schwerbehinderung und mehr
Natürlich ergeben sich nach der Operation Fragen beispielsweise hinsichtlich der Einkommens- und Existenzsicherung. Hier geht es um die berufliche Wiedereingliederung, die Beantragung einer Erwerbsminderungs- oder Altersrente, Inanspruchnahme von Sach- und Geldleistungen (Krankengeld, Krankenpflege, Haushaltshilfe, ...), Beantragung eines Schwerbehindertenausweises und einiges mehr. Dabei kann die persönliche Situation individuell sehr unterschiedlich sein.