Im Anschluss an eine Operation mit Entfernung der Speiseröhre oder des Magens (und eventueller weiterer Chemotherapie) erfolgt eine sogenannte Anschlussheilbehandlung (AHB) als medizinische Rehabilitationsmaßnahme, die als erster Schritt zur Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit des Patienten für die spätere Wiedereingliederung in das berufliche und gesellschaftliche Leben vorgesehen ist.
Informationen und Antrag hierzu erhält der Patient schon während des stationären Aufenthaltes durch den Sozialdienst der behandelnden Klinik.
Speziell in Nordrhein-Westfalen erfolgt die Antragstellung über die Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung in Bochum.
Auf der Hompage www.argekrebsnw.de sind die Reha-Kliniken sowohl nach Standort als auch nach Indikation abrufbar und deren Leistungsumfänge und Kontaktdaten aufgeführt. Eine Broschüre von der Arbeitsgemeinschaft mit den Klinikbeschreibungen ist ebenfalls erhältlich.
Der Antrag auf AHB wird kurzfristig gewährt und ist in der Regel spätestens 2 Wochen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus (bei erfolgter OP) anzutreten. Bei erfolgter Chemo-/Strahlentherapie gelten andere Fristen. Die Reha kann sowohl ambulant als auch stationär durchgeführt werden und erstreckt sich über einen Zeitraum von 3-4 Wochen.
Eine AHB gilt sowohl für gesetzlich versicherte Patienten als auch für Privatpatienten.
Behandlungsspektrum in der medizinischen Rehabilitation:
Das therapeutische Angebot von Reha-Einrichtungen ist meist vielseitig und auf die spezielle Indikation des Patienten zugeschnitten. Es reicht von der ärztlichen Behandlung mit Fachärzten mit diversen (Zusatz)Qualifikationen (Sozial-, Arbeits-, Ernährungs-, Sport-, Umweltmedizin u.a.) bis hin zu vielen Anwendungen/Beratungen aus den Bereichen der Krankengymnastik, Massage, Wassergymnastik, der pflegerischen Behandlung, Ernährungsberatung, leichten sportlichen (Outdoor) Aktivitäten, der psychologischen Psychotherapie in Einzel-oder Gruppensitzungen sowie der Sozialberatung.
Wir können und dürfen keine Empfehlungen für einzelne Reha-Kliniken geben, erfahren jedoch aus vielen Gesprächen und Anfragen, dass die Patienten einen enormen Informationsbedarf bezüglich der geeigneten Klinik und das speziell auf das Krankheitsbild ausgerichtete Anwendungsspektrum haben.
Diesem Wunsch der Patienten folgend haben wir uns entschlossen, den Patienten mit einer abgeschlossenen Reha-Maßnahme die Möglichkeit zu geben, uns ihre Erfahrungen mitzuteilen.
Durch Ihre Teilnahme geben Sie anderen Patienten die Möglichkeit, sich auf die eigene Reha vorzubereiten.
Selbstverständlich sind und bleiben Ihren Antworten und Bewertungen anonym.
Wir danken Ihnen vorab im Namen vieler Patienten für Ihre Unterstützung.
Bitte senden Sie den ausgefüllten Fragebogen per Mail an uns zurück
Gern nehmen wir den Fragebogen auch persönlich bei einem der nächsten Treffen entgegen.
Die Auswertung der Reha Fragebögen ist noch in Bearbeitung!
Vorab möchten wir Ihnen den Hinweis geben, dass es von der Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung in Bochum eine Informationsbroschüre gibt, in der die Leistungsbeschreibungen der einzelnen angebotenen Kliniken für eine ambulante und stationäre Anschlussheilbehandlung (AHB)) für Patienten mit Krebs enthalten sind.
Diese Broschüre ist u.a. nach Indikationen unterteilt. Speziell für den Bereich "Verdauungsorgane" gibt es deutschlandweit derzeit 20 überwiegend stationäre Einrichtungen. (Stand Juli 2019)
Nähere Informationen zu den einzelnen Rehakliniken der Arbeitsgemeinschaft erhalten Sie auch unter
www.argekrebsnw.de
Bei den zur Verfügung stehenden Kliniken haben Sie die Qual der Wahl. Es gibt Häuser vom hohen Norden (Nord- und Ostsee) über die deutschen Mittelgebirge bis hin zu den Alpen. Vielleicht passt auch eine Klinik in Heimatnähe besser zu Ihren Bedürfnissen, weil Sie die Nähe zu Ihren Angehörigen wünschen/benötigen. Als Orientierungshilfe ist die Broschüre gut geeignet.
Bitte beachten Sie:
Gerade bei komplizierten Operationsverläufen und/oder bei einem eingeschränkten Gesundheitszustand bzw. bei Vorhandensein weiterer Erkrankungen sollte man, sofern möglich, eine heimatnahe Rehaeinrichtung auswählen, um im Falle eines Falles einen schnellen Rücktransport in die zuständige Klinik zu gewährleisten.
In der Regel wird sich die AHB zeitnah an den Krankenhausaufenthalt anschließen, d.h. die Reha soll möglichst innerhalb von 14 Tagen nach der Entlassung beginnen. Dabei ist jedoch eine gewisse wiedererlangte Beweglichkeit und die Bewältigung der Aktivitäten des täglichen Lebens wie Körperpflege, Anziehen und Essen zu berücksichtigen. Diese körperliche Verfassung lässt sich manchmal nicht leicht vorhersagen, da der Antrag für die AHB bereits im Krankenhaus gestellt werden muss.
Die Sozialdienste der Krankenhäuser/Kliniken werden Ihnen bei der Antragstellung mit Rat und Tat zur Seite stehen. Bei der Auswahl der Rehaklinik haben Sie laut Sozialgesetzbuch Entscheidungsfreiheit. Wenn Sie Ihre Wunschklinik ausgewählt haben, sollten Sie jedoch berücksichtigen, dass einzelne Kliniken auf der Beliebtheitsskala recht weit oben stehen und dort kurzfristig kein Platz zur Verfügung stehen könnte.
Die Veröffentlichung der Auswertung unserer Fragebögen zum erfolgten Aufenthalt in der Reha-Klinik wird in Kürze erfolgen und soll zusätzlich in Ihre Entscheidungsfindung einfließen.
Bewegung und Krebs
Was muss ich nach der Operation bezüglich körperlicher Aktivitäten beachten ?
Sie sollten das Heben von schweren Gegenständen wie Koffer, Einkaufstaschen oder Getränkekisten vermeiden. Erlaubt sind Lasten bis zu 5 kg sind in den ersten 4 Monaten. Bitte verteilen Sie die Gewichte auf beide Seiten oder durch beidhändiges Tragen.
Schützen Sie Ihren operierten Bereich vor äußeren Gefahren, die zu Verletzungen führen könnten. Dazu gehören beispielsweise Ansammlungen von größeren Menschenmengen (Konzerte, Kirmes, Weihnachtsmärkte etc.), Stürze auf unebenen Wegen oder bei Glatteis sowie die Ausübung sämtlicher Sportarten mit Ballkontakt, gegnerischem Kontakt usw.
Verzichten Sie zunächst auf intensive körperliche Belastungen im Alltag. Dazu können Tätigkeiten wie Fensterputzen, Staubsaugen, Gartenarbeit oder Schneeräumen gehören.
Bis zur vollständigen Wundheilung sollten Übungen zur Stärkung von Bauch- und Rückenmuskulatur unter physiotherapeutischer Anleitung erfolgen. Ein leichtes tägliches Training ist sinnvoll. Nordic Walking, Schwimmen, Wassergymnastik, Radfahren und Ergometertraining und andere Sportarten sollten in dieser Zeit nur nach Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt durchgeführt werden.
Unbedingt vermeiden sollten Sie ruckartige, reißende und zu schnelle Bewegungen. Sportarten wie z.B. Tennis, Golf oder Volleyball sollten im ersten halben Jahr nicht ausgeführt werden! Bei auftretenden Schmerzen nach Belastung oder Training halten Sie bitte Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten. Erhöhen Sie die Belastungen im Training phasenweise, aber langsam.
Hinweise zu physiotherapeutischen Übungen nach einer Bauchoperation:
Die Atmung, Beweglichkeit und Stabilität, sowie die Rücken-, Bauch- und Beckenbodenmuskulatur und natürlich auch die Narbe selbst spielen nach operativen Eingriffen am Bauch eine große Rolle.
Sowohl die Fachabteilung der Reha-Klinik ais auch der heimische Physiotherapeut Ihrer Wahl werden Ihnen geeignete Übungen für Ihren jeweils aktuellen Leistungsstand und Ihr Befinden aufzeigen und ggf. eine Anpassung vornehmen.
Im Jahr 2012 gründeten das CIO, die Uniklinik Köln und die Deutsche Sporthochschule Köln ein bewegungstherapeutisches Trainingszentrum auschließlich für onkologische Patienten:
Die Onkologische Trainings- und Bewegungstherapie
(OTT)
Früher galt für Krebspatienten: möglichst schonen und wenig Belastung. Das ist mittlerweile überholt. Heute sind Mediziner und Wissenschaftler von einem positiven Zusammenhang von körperlicher Aktivität und der Verfassung bzw. Psyche von Krebspatienten überzeugt. Auf ca. 110 Quadratmetern werden Krebspatienten im CIO Köln durch erfahrene und speziell qualifizierte Therapeuten im Rahmen der Versorgung aber auch von wissenschaftlichen Studien trainiert.
Die Trainingsfläche ist mit verschiedenen Trainingsgeräten zum Kraft- und Ausdauertraining mit einem Chipkarten-System ausgestattet. Alle Patienten erhalten eine Chipkarte mit gespeicherten Daten zu den Trainingsintensitäten und Geräteeinstellungen und trainieren so entsprechend ihrer Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit. Das Chipkarten-gesteuerte Training ermöglicht eine sehr selbstständige und unkomplizierte Trainingsform.
Sie haben Interesse, auf der Fläche der Onkologischen
Trainings- und Bewegungstherapie zu trainieren?
Das Trainingsangebot richtet sich im Besonderen an Patienten, die derzeit und/oder in Zukunft im Rahmen einer onkologischen Erkrankung in medizinischer Behandlung sind. Auch nach Ende der medizinischen Behandlung können die Patienten im Rahmen der Nachsorge noch für mindestens 12 Wochen auf der OTT trainieren. Im Anschluss werden im gemeinsamen Dialog Möglichkeiten gesucht, zukünftig weiter sportlich aktiv zu bleiben und zielgerecht zu trainieren. Eine Möglichkeit ist z. B. die Fortführung des Trainings bei einem OTT-zertifizierten Therapeuten in Ihrer Nähe.
Die personalisierte Bewegungstherapie
Das Training auf der OTT beginnt mit einem Termin für ein Erstgespräch zur Anamnese und eine erste Geräteeinstellung unter Anleitung eines Therapeuten.
Das Anamnesegespräch erfasst neben der onkologischen Diagnose und dem Behandlungsprotokoll auch die auftretenden Nebenwirkungen der Therapie, weitere bewegungstherapeutisch relevante Erkrankungen und die Zielsetzungen der Patienten. Diese Informationen werden in einem personalisierten Trainingsplan eingebunden und auf der Chipkarte gespeichert.
Kontaktdaten:
AG "Onkologische Bewegungsmedizin"
Leitung: Prof. Dr. Freerk Baumann
CIO / Centrum für Integrierte Onkologie (Gebäude 70)
6. Etage, Raum 37
Kerpener Str. 62
50937 Köln
Tel: 0221 - 478 - 42649
Mail:
Leitung: PD Dr. Thomas Elter
Bettenhaus, Ebene 5, Raum 21
Kerpener Str. 62
50937 Köln
Tel: 0221 - 478 - 5001
Mail: